Alpabzug in Klosters Schweiz
Ein Dorf zelebriert eine Jahrhunderte alte Tradition
Das kleine Walserdorf Monbiel am Rande der Gemeinde Klosters bereitet sich auf diesen besonderen Tag schon lange vor. Verkaufsstände wurden am Rande der Straße aufgebaut, um lokale Produkte zu verkaufen, frisch und oftmals von Hand gefertigt. Im großen Festzelt laufen die letzten Vorbereitungen, Essen und Getränke werden vorbereitet und auch der erste heiße Kaffee ist zu bekommen, eine willkommene Wärme an diesem nasskalten Vormittag. Doch vom Wetter lässt sich niemand abhalten, den Alpabzug zu begleiten. Entlang der Straße finden die Zuschauer hinter leichten Absperrungen ihren Platz. Erste kleine Gruppierungen bewegen sich in Richtung Berge, von wo der Festzug kommen wird. Jung und Alt fiebern wie in den letzten Jahrhunderten dem Abzug entgegen.
Der Alpabzug beginnt
Der erste Pferdewagen ist in Sicht und eröffnet den Reigen der Gruppen und Tiere, auf die wir alle schon ungeduldig gewartet haben. Trachten gehören natürlich zum Bild auch bei den Schulgruppen, die ebenfalls mit unterwegs sind. Angeführt von jungen Frauen zeigt sich die Männerschaft des Dorfs mit mächtigen Kuhglocken und sorgt für den entsprechenden Lärm.
Ziegenalp Falla steht auf dem Schild; die Ziegen haben ebenfalls den Sommer in den Bergen verbracht und scheinen sich auf ihr Winterquartier zu freuen. Zumindest genießen sie die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Und dann kommen sie, festlich geschmückt und mit Glockengeläut begleitet, die Stars des heutigen Tages, die Kühe. Der Kopfschmuck (Tschäppl) scheint die Tiere mit einem gewissen Stolz zu erfüllen, so hat man zumindest den Eindruck. Sie paradieren entlang der mittlerweile sehr zahlreichen Zuschauer am Straßenrand, um sich später auf einer großen Weide erst einmal zu versammeln. Diese Blumenkronen werden aus saisonalen Blumen wie Sonnenblumen, Dahlien und Chrysanthemen gefertigt.
Die Feier geht weiter
Während für das Vieh erst einmal der lange Tag zu Ende geht, beginnt für die Älpler, Teilnehmer und Zuschauer der nächste Teil der Veranstaltung. Im eigens aufgebauten Festzelt herrscht schon gute Stimmung. Folkloristische Musik einer Gruppe sorgt für stimmungsvolle Untermalung. Warme wie auch kalte Getränke und deftige Mahlzeiten sind erst einmal das Ziel der meisten, um sich nach der langen Zeit draußen wieder zu stärken. Währenddessen hat die Jugend die Musik übernommen und der Chor singt lokale Weisen. Natürlich dürfen auch die Alphornklänge nicht fehlen. Rund herum herrscht eine ausgelassene Stimmung. Wann immer dieses Volksfest dann auch immer enden mag.
Rüdiger B., Redaktion reise trends - ganz besondere Momente