Blick auf die Serenissima

Wenn im Mittelalter ein herrschender Doge von Venedig seiner Seele etwas Gutes tun wollte, brauchte er bloß den überaus prächtigen Palazzo Ducale verlassen, anschließend über die Piazza San Marco schreiten und dann den aus rotem Backstein erbauten Campanile di San Marco besteigen, den Glockenturm des Markusdoms.

Der Markusturm in Venedig

Von hier aus, dem größten Gebäude und Wahrzeichen „seiner“ Stadt, boten sich ihm in knapp hundert Metern Höhe sensationelle Aus- und Weitblicke in alle Himmelsrichtungen. Dadurch konnte das auf Lebenszeit gewählte Staatsoberhaupt der Republik Venedig, der statt einer Krone eine „Corno Ducale“ (eine Art steife Kappe in Form einer Mütze) trug, wiederholt und in aller Ruhe, mit unbändigem Stolz und voller Glücksgefühle seine „Schöne“ in ihrer berauschenden Pracht bewundern. Das Gute ist, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Nur sind aus den Regenten von damals „normale“ Besucher und Besucherinnen geworden, und statt der steilen Treppe führt ein bequemer Lift schnell in luftige Höhe. Nirgendwo sonst in der
Serenissima lässt sich die atemberaubende Schönheit der schwimmenden Stadt intensiver wahrnehmen als von dieser einmaligen Perspektive aus.

Der Blick auf den Markusplatz

Etwas Zeit braucht es allerdings, um den Blick genussvoll schweifen und an markanten Orten verharren zu lassen, denn es gibt viel zu entdecken: den nahen Markusplatz, auf dem die Menschen wie kleine Spielzeugguren wirken, die alten, roten Ziegeldächer der historischen Häuser, Gässchen und winzige Kanäle und die etwa 550 Quadratmeter umfassende Lagune mit ihren rund fünfzig Inseln, wie z. B. die Giudecca und San Giorgio Maggiore. Bei sehr guten Wetterverhältnissen tauchen am Horizont die oft verschneiten Berggipfel der Dolomiten wie aus dem Nichts auf. Was für ein privilegiertes, unbeschreibliches Glücksgefühl, die Königin der Adria mit all ihren farbenprächtigen Facetten und unterschiedlichsten Impressionen als Gesamtkunstwerk erleben zu dürfen!

Wer sich noch nicht in Venedig verliebt hat (was eigentlich kaum vorstellbar ist), ist der Serenissima spätestens jetzt glückselig verfallen – und zwar ein Leben lang!

Heide Geiss, Glücksorte in Venedig, Droste Verlag

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BILDERGALERIE LA SERENISSIMA