Einen der ältesten Stadtteile Bo-Kaap in Kapstadt entdecken
Die frühe Geschichte bon Bo-Kaap
Warum aber geht es in diesem Stadtteil so kunterbunt zu? Dazu muss man historisch weit zurückgehen – in die graue Vorzeit der holländischen Kolonie. Im 16. und 17. Jahrhundert brachten die großen Segelschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie Tausende Sklaven aus Malaysia, Indonesien, Indien und Madagaskar nach Südafrika. Diese Sklaven wurden allgemein als Kapmalaien bezeichnet. Sie durften ausschließlich gedeckte Farben – Braun und Grau – tragen.
Das Leben der Malaiischen Siedler
Nach Abschaffung der Sklaverei demonstrierten sie ihre wiedergewonnene Freiheit durch den Farbenreichtum ihrer Häuser. Ob tatsächlich alle der auf 200.000 geschätzten Nachfahren der Kapmalaien in Bo-Kaap leben, ist fraglich. Denn inzwischen haben sich auch neue Bewohner in dem muslimisch geprägten Viertel niedergelassen, weil sie die Ästhetik des Ortes schick finden. So sind nach und nach Coffeeshops, Designerboutiquen und kleine Pensionen neben alteingesessenen Handwerksbetrieben und Restaurants entstanden.
Muslimisches Leben in Bo-Kaap
Etwas mehr über die Geschichte der Gegend und das Leben der malaiischen Siedler im 19. Jahrhundert erfährt man bei einem Besuch des Iziko Bo-Kaap Museum an der Wale Street. Es ist wie ein muslimisches Haus des vorvorigen Jahrhunderts eingerichtet, man betritt eine andere, eine vergangene Welt. Gleich um die Ecke in der Dorp Street steht die älteste Moschee Südafrikas, die Auwal-Moschee. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts eröffnet, wahrscheinlich noch vor der von den Briten gewährten Religionsfreiheit. Mit ihrer grünen Fassade reiht sie sich in die farbenfrohe Umgebung ein – für die Öffentlichkeit ist sie jedoch nicht zugänglich.
Esther von Krosigk, Glücksorte in Kapstadt, Droste Verlag
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