Naturwunder Breitachklamm bei Oberstdorf
Die tiefste und faszinierendste Felsenschlucht Mitteleuropas
Unweit des Oberstdorfer Ortsteils Tiefenbach wird das Glück auf die Spitze getrieben. Nicht so sehr wegen der herrlichen Ausblicke in die Oberstdorfer Bergwelt, die man hier in vollen Zügen genießen kann. Vor allem wegen der unvergesslichen Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Mutter Erde, die einem die Breitachklamm in unnachahmlicher Weise vor Augen führt. Nach Entrichtung eines kleinen Obolus am Kassenhäuschen geht’s los. Über einen schmalen Pfad und durch einen in massiven Fels gehauenen Gang – Achtung, Kopf einziehen! – betritt der Besucher dieses einzigartige Naturschauspiel: die tiefste und faszinierendste Felsenschlucht in ganz Mitteleuropa. Die nahm vor 10.000 Jahren ihren Ausgang, als es dem Breitachgletscher, der sich hier eisig eingerichtet hatte, zu warm wurde. Stück für Stück trat er den Rückzug an und fräste sich dabei mit unbändiger Wasserkraft und mächtigem Lärm über viele Jahrhunderte eine schmale Schlucht ins wuchtige Gestein. Vor gut 100 Jahren hat der Tiefenbacher Pfarrer Johannes Schiebel, dessen Konterfei überm Klammeingang hängt, sie zugänglich gemacht, um zahlende Gäste anzulocken und die Armut der Bauern zu lindern.
Zweieinhalb Kilometer Naturwunder im Allgäu
Heute erkunden rund 300.000 Besucher Jahr für Jahr auf einem zweieinhalb Kilometer langen Pfad diese Naturwunderschlucht. Es geht über Brücken, durch Tunnel und unter Überhängen mal links und mal rechts die Breitach entlang, vorbei an über hundert Meter steil aufragenden Felswänden, die dem weiß-blauen Himmel nur einen winzigen Lichtspalt gewähren. Hie und da verlaufen Rinnsale und Bächlein die Wände herab, es tropft, ist schattig und frisch. Fast könnte man meinen, das felsige Meer rückt einem immer näher auf den Pelz – dramatisch untermalt vom ständigen Begleiter, dem tosenden, reißenden, gurgelnden und donnernden Strom. Wer trotz dieses nassen Gebrauses und Gezisches die Augen schließt und innehält, spürt vielleicht einen zärtlichen Kuss der Ewigkeit auf seinen Lippen. Wenn das kein Glück ist.
Andrea & Harald Hesse, Glücksorte im Allgäu, Droste Verlag
Erliegen Sie der Faszination des Allgäus
Mehr Glücksorte im Allgäu finden Sie hier
BILDERGALERIE BREITACHKLAMM
Glücksorte im Allgäu
Sie möchten mehr über den Allgäu erfahren?
Bergromantik, Almhütten, entspannte Kühe und tosende Wasserfälle – das Allgäu versprüht seinen ganz eigenen Zauber.
Ob Engellandeplatz, Glasmacherdorf, Eishotel oder Hutmuseum – allerorts entdeckten Andrea und Harald Hessefür „Glücksorte im Allgäu“idyllische Kleinode und konnten sich an denunverwechselbaren Panoramennicht sattsehen.