Nordvietnams unbekannte atemberaubende Seiten

Nebel schleicht durch Sapa an diesem Morgen. Vom zentralen Platz aus ist der Blick auf das Sun Plaza ist sehr verschwommen. Es ist kalt, die Temperatur liegt bei knapp 4 Grad und die Feuchtigkeit dazu lassen die Erinnerung an Deutschland im Dezember aufkommen, doch der Norden Vietnams ist um diese Jahreszeit kühl und dazu kommt noch, dass Sapa knapp 1.600 Meter hoch liegt.

Sun Plaza und der Fansipan 

Sun Plaza ist ein auffälliges Gebäude am Randes des Quang Truong Platzes, an dem sich auch die Kirche aus der französischen Kolonialzeit befindet. Am Morgen ist es hier noch sehr ruhig, während es im Laufe des Tages und speziell abends immer sehr lebhaft zugeht. Sun Plaza ist erreicht. Kleine Geschäfte umsäumen den Zugang zur Station der Zahnradbahn. Trotz der schlechten Sicht, ist zu erkennen, dass die Bahn ist sehr gut gefüllt ist. Die Bahn ächzt die Steigungen hinauf zum Plateau der Seilbahnstation.

Hier angekommen schlägt einem die Kühle entgegen, doch der Nebel ist nicht mehr ganz so dicht. Die Station ist wie bereits in Sapa sehr neu, sehr modern. Auf dem Plateau gibt es einen kleinen Vergnügungspark für Kinder, Händler verkaufen ihre Waren und ein sehr schön angelegter Park mit einem typischen Tempelgebäude laden zum Verweilen ein, bis die nächste Seilbahn ankommt. Eine schöne Aussicht in die umliegenden Berge ist jetzt möglich, da der Nebel sich in dieser Höhe etwas gelichtet hat. Noch ca. 20 Minuten Fahrt für die knapp 7 km mit der Seilbahn liegen vor mir. Der Blick aus der Seilbahn ist atemberaubend, einerseits auf die Berge und dann vor allem in die Täler, die sich tief eingegraben haben. Die Seilbahn mutet sehr europäisch an, man kennt das aus unseren Alpenregionen; und siehe da der schweizerische Name des Herstellers ist dann auch erkennbar.

Aus der Moderne in eine mystische, andere Welt

Ankunft an der vorletzten Etappe für den Aufstieg auf den Fansipan nachdem 1.400 Meter Höhenunterschied überwunden wurden. Auch hier wieder alles recht modern und neu: 2016 ist diese Bahn erst fertiggestellt worden. Aus der Moderne in eine andere Welt: Der höchste Berg Vietnams - ja, sogar Indochinas - ist erreicht. Der wieder aufgezogene Nebel lässt teilweise einen Blick auf die Tempelanlagen, die den Berg zieren, zu. Etwas gespenstisch wirken die wunderschönen Gebäude. Es ist ein mystischer Ort hoch oben in den Bergen. Die Sonne löst den Nebel auf und ein unvergleichbarer Blick auf diese Tempelanlagen wird frei, ein ehrwürdiges Gefühl macht sich breit. Wie mag das alles einmal entstanden sein und welche Mühen haben diese Menschen auf sich genommen, derart wunderschöne Tempel hier oben in 3.000 Metern Höhe zu errichten. Ich kann den Blick nicht abwenden, obwohl der Gipfel immer noch nicht erreicht ist.

Den Göttern ganz nah

Jetzt erst einmal weiter zur letzten Etappe: Eine Zahnradbahn überwindet noch den letzten Höhenunterschied und ich erreiche nun den Gipfel. 3.143 Meter zeigt die Inschrift auf der Gipfelspitze an. Irgendwie schlägt das Herz höher, was nicht allein an der Höhe liegt. Es ist ein überwältigendes Gefühl, den Göttern so nahe zu sein. Dieses Gefühl muss auch die Motivation gewesen sein, die Tempel ausgerechnet hier oben zu errichten. Ich genieße jede Sekunde bevor es dann wieder daran geht, die Rückreise anzugehen. Nach wie vor ist der Himmel klar und blau und die Aussicht bleibt grandios und lädt nochmals zum innehalten ein. Diese Eindrücke werden etwas Bleibendes haben, das ist mir in diesem Moment schon bewusst. Noch immer tief bewegt stehe ich in der Seilbahn, die mich wieder zurück auf das Plateau bringt. Dort wartet dann wieder die Zahnradbahn für das letzte Stück zurück nach Sapa, und auf dem Quang Truong Platz hat das lebhafte Treiben wieder begonnen. Doch irgendwie fühle ich mich noch nicht angekommen in dieser Welt. Die Gedanken kreisen immer noch um das vorher Erlebte.

Rüdiger B., Redaktion reise trends - ganz besondere Momente

Insider-Tipp

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BILDERGALERIE SAPA UND FANSIPAN