Sankt Martin - Pfälzer Dorf mit Schutzengel

Sankt Martin, auf Pfälzisch Made, steht unter besonderem Schutz. Das glauben jedenfalls viele Mademer. Ihr Lieblingsblick ist der von der Haardtmadonna in den Weinbergen herab auf ihren Ort.

Madonnenblick auf Sankt Martin in der Pfalz

Sankt Martin, auf Pfälzisch Made, steht unter besonderem Schutz. Das glauben jedenfalls viele Mademer. Ihr Lieblingsblick ist der von der Haardtmadonna in den Weinbergen herab auf ihren Ort. Bomben im Zweiten Weltkrieg trafen die Weinberge und diese Marienfigur, verschonten aber das historische Sankt Martin und seine Einwohner. Aus Dankbarkeit setzen die ihre Schutzpatronin wieder zusammen, mit Hinweis auf den Bombentag. Die im 18. Jahrhundert errichtete Figur steht auf der Erdkugel mit der Schlange und zeigt so, das der Schutz vor dem Bösen immer schon Ihre Aufgabe war. Im Rücken der Madonna liegt der Hochberg mit der Kropsburg, zu der ein Wanderweg hinaufführt.

Sankt Martin offenbart einen malerischen Flecken in Rheinland-Pfalz

Der Blick ins Dorf offenbart einen malerischen Flecken der Pfalz, dessen Ortskern seit 1980 komplett unter Denkmalschutz steht. Wer von der Madonna die Haardtgasse hinuntergeht, landet in reizvollen Weinstuben, Cafés, Gaststätten und dem St. Martiner Castell. Ein Gebäude hat es sogar als Motiv auf eine Briefmarke geschafft: das Briefmarkeneck, Mühlstraße 27. Das barocke Haus mit einem wunderschönen Erkervorbau, auf dem ein Gemälde des letzten Abendmahls Jesu zu sehen ist, ist heute Teil eines Antiquitätengeschäfts.

Sankt Martin von Tours

Die auf der anderen Talseite des Dorfes höher gelegene Kirche Sankt Martin ist ein Kleinod aus gotischer Zeit, das an den eigentlichen Schutzpatron und Namensgeber des Ortes erinnert. Dort steht eine barocke Sandsteinfigur des Heiligen Martin von Tours, Mantelteiler und berühmtester Kriegsdienstverweigerer im Römischen Reich. Der Martinstag am 11. November ist hier ein Feiertag. Das Leben des Heiligen wird als öffentliches Theaterstück präsentiert, es gibt einen Martinszug und Gänsessen in den Gaststätten. Die Madonna liegt übrigens am rund 1,5 Kilometer langen Wein- und Stein-Lehrpfad, der auf großflächigen Tafeln informativ in den Zusammenhang zwischen Weinbau und regionaler Geologie einführt. Regelmäßig finden hier Führungen statt und im Juni feiern dort die Mademer ein Weinfest.

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