Barcelona - Auf dem Dach der Kathedrale
Dort unten in den mittelalterlichen Gassen herrscht ein buntes und lärmendes Gewirr aus Menschen, Fahrzeugen und Leuchtreklamen.
Barri Gòtic - Der Stadtteil um Barcelonas Kathedrale
Genau dieser Teil Barcelonas um die Kathedrale herum hat sich seit dem Mittelalter sehr verändert. Auch wenn der Stadtteil „Barri Gòtic“ heißt, wirklich gotisch ist hier eigentlich nicht mehr viel. Um die Via Laietana zu bauen, die breite Ausfallstraße, die von der Plaça Urquinaona hinunter zum Hafen führt, wurden zahlreiche Straßenzüge und Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Dort, wo einst dunkle, engen Gassen und die ältesten Häuser der Stadt standen, gibt es nun viel Licht, Luft, breite Straßen und Plätze.
Die Weltausstellung brachte Veränderung
Bevor die heutige Kathedrale im 13./14. Jahrhundert errichtet wurde, befand sich an genau dieser Stelle schon viele Jahrhunderte lang eine andere, kleinere, Kirche. Im 19. Jahrhundert, rechtzeitig für die Weltausstellung 1888 in Barcelona und auch danach, wurde unter anderem die Fassade umfangreich im Stil des Mittelalters restauriert, wie es damals gerade modern war. Mit Blick auf die großen Kathedralen Frankreichs gestaltete man also auch die Fassade des der Heiligen Eulàlia gewidmeten Gotteshauses im neogotischen Stil. Der mittlere Turm wurde allerdings erst Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellt. Mittlerweile streifen die letzten Strahlen die Schornsteine und Dächer der Stadt, bevor die Sonne hinter dem Montjuïc langsam untergeht. Es ist wirklich schön hier oben. Dann ruckelt der alte Aufzug, und eine neue Gruppe Touristen gesellt sich aufs Dach. Es wird Zeit, wieder hinunterzufahren.
Nicole Biarnés, Glücksorte in Barcelona, Droste Verlag
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