Washington: History matters

Ein absoluter Geheimtipp: Eine Außenstelle des Smithonian Air & Space Museums, das Udvar Hazy Center in Chantilly, Virginia. Kurz gesagt, diese Sammlung schlägt alles, was ich im Bereich Fliegerei bislang gesehen hatte (und das war nicht gerade wenig!).

Historisch bedeutsame Typen

In einer selbst für amerikanische Verhältnisse riesigen Halle sind nicht weniger als 170 Flugzeuge und Hubschrauber ausgestell. Dazu die Raumfähre Discovery, verschiedene Satelliten, Raumsonden, Mars-Lander, und und und. Man könnte Tage dort verbringen. Uns blieben aber nur runde 3 Stunden Zeit, die wir gut genutzt haben.

Herausragende Flugzeugtypen lassen sich eine ganze Menge aufzählen. Historisch bedeutsam sind sicherlich die deutschen Erzeugnisse des zweiten Weltkriegs: Junker JU52, Focke-Wulf FW190, Messerschmidt 163 oder Arado 234 Blitz (letztes überlebendes Exemplar). Und in der Militärfliegerei sicher nicht weniger bedeutsam sind die Bell-UH1 (Vietnam Hubschrauber, Huey genannt), die McDonnell F4-S Phantom, die Grumman F14-Tomcat oder die Lockheed Martin X35 "Joint Strike Fighter".

Das schnellste Flugzeug, das je gebaut wurde

Mein persönlicher Lieblingsjet - der schönste und schnittigste von allen - ist auf jeden Fall die Lockheed SR-71 Blackbird. Das schnellste Flugzeug, das bis heute gebaut wurde, erreichte Mach 3,3 und ist damit schneller als eine Gewehrkugel. Wendekreis bei Höchstgeschwindigkeit: 180 Kilometer. Dieser Typ wurde leider in den neunziger Jahren außer Dienst gestellt, aber bei ihrem letzten Flug in dieses Museum stellte die ausgestellte Maschine einen bislang nicht überbotenen Rekord auf: Los Angeles - Washington Dulles in 1 Stunde, 04 Minuten und 20 Sekunden.

Ein Gefühl der Beklemmung

Aber sie alle verblassen gegen die eine Boeing B-29 Superfortress, die prominent in der Hallenmitte steht. An Ihrem Bug steht in schwarzen Lettern „Enola Gay“. Wem das nichts sagt: Diese Maschine hat am 06. August 1945 die erste Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Hier wird Geschichte fast körperlich greifbar - niemals hätte ich geahnt, dass man dieses Flugzeug aufgehoben hat und dass man es heute besichtigen kann. Und, na klar, es entsteht ein Gefühl der Beklemmung. Oft bringt Musik in solchen Momenten zum Ausdruck, was Worte nicht sagen können. Dem Interessierten seien hier zwei Stücke aus den 1980er Jahren ans Herz gelegt, die beide dieses Thema aufgreifen: OMD (Orchestral Manoeuvres in the Dark) mit „Enola Gay“ und die Gruppe Wishful Thinking mit „Hiroshima“. Deutschland blieb dieses Schicksal erspart – aber für einen Moment fühlte ich mich in eine schlimme andere Zeit versetzt!

Andreas G., Redaktion reise trends - ganz besondere Momente

Sind Sie auch ein Fan der Luft- und Raumfahrt?

Sehr gerne stellt Ihnen das Explorer Fernreisen-Team die passende Tour zusammen!

Hier Anfrage stellen!


HERAUSRAGENDE FLUGZEUGTYPEN