Flugsafari durch das südliche Australien
Trekking und Klettern in Flinders Range
Die knapp 450 km lange Strecke ist in ca. zweieinhalb Flugstunden absolviert und vor uns eröffnet sich ein Naturschauspiel - der Gebirgszug der Ikara Flinders Ranges. Pisten findet man allerorts, um die kleinen Flugzeuge sicher zu landen. Der Nationalpark lädt zum Trekking oder Klettern ein. Er ist ein Paradies für Kängurus, die sich hier in der Abgeschiedenheit äußerst wohl fühlen. Die Rundfahrt mit dem Geländewagen zeigt die Schönheiten dieser Region, in der man gerne noch etwas länger verweilen möchte. Doch wir haben uns den schnelleren Weg gewünscht und so müssen wir uns dann schon bald wieder auf den Weg machen. Start von der kleinen Piste und dann vorbei an einem außergewöhnlichen Teil dieses Gebirges, den Wilpena Pound. Einer Freilichtbühne gleich und mit interessanten Farbgebungen, die sich die Natur hat einfallen lassen. Nach einer knappen Stunde Flug passieren wir eine Straße und haben den Blick auf unser nächstes Ziel. Dennoch kreisen die Gedanken um das Fahrzeug, das offensichtlich eine Panne hat und weit und breit niemand zu sehen ist. Wir landen!
William Creek am Rande des Outbacks
William Creek ist ein zentraler Ort am Rande des Outbacks. Dort ist eine Landepiste und die Straße (Oodnadatta Track) auch nicht weit entfernt. Skurril erscheint dieser Ort: Ein zentrales Gebäude, der Pub, einige Zimmer des Hotels, ein Campground, ein Ausstellungsgelände mit ganz speziellen Kunstwerken und für die Region das Wichtigste, eine Werkstatt und ein Reifendienst. Später treffen wir auch die Insassen des havarierten Fahrzeuges wieder, die hier auch ihren notwendigen neuen Reifen bekamen. Ein Pub im Niemandsland, doch er ist offensichtlich sehr beliebt und stark frequentiert, was die Hinterlassenschaften der Besucher eindeutig unter Beweis stellen. Alles wird unter der Decke oder an den Wänden angebracht. Natürlich haben wir uns auch dort verewigt. Die Hitze ist schon enorm und so schmeckt das kalte Bier umso besser. Nach einer kurzen Mittagspause verlassen wir William Creek und fliegen weiter zu unserem nächsten, nördlichsten Ziel schon fast am Rande des Red Centers.
Coober Pedy und die Gewinnung von Opal
Vorbei am Lake Eyre, einem der vielen Salzseen erreichen wir Coober Pedy. Opalminen umsäumen diesen Ort, die ein bisschen an Maulwurfshügel erinnern. Seit Jahrzehnten ist dieser Ort berühmt für die Gewinnung von Opal, was auch die Landschaft stark geprägt hat. Neben den Minen hat sich hier eine beeindruckende unterirdische Welt gebildet. Die Kirche ist in den Felsen gehauen, eines der Hotels hat einen großen Teil der Zimmer im Unterirdischen, hier fährt der Lift nach unten wie anderswo in die Tiefgarage. Eine Übernachtung in einem Zimmer ohne Fenster und Tageslicht muss man erlebt haben, auch wenn es ein ungewohntes Gefühl ist.
Eine andere Art von Gefühlen überkommt einen, wenn man oberirdisch unterwegs ist und eben auch den ganz besonderen Humor der Minenarbeiter auf dem lokalen Friedhof zu sehen bekommt - Grabsteine und Inschriften suchen ihres Gleichen. Auch Golfspieler kommen in dieser kargen Landschaft auf ihre Kosten, es gibt in der Tat einen eigenen Golfplatz, der der Landschaft angepasst ist. Am nächsten Morgen heben wir früh wieder ab, die nächsten Highlights stehen auf dem Plan. Wir fliegen in Richtung Süden.
Lake Gairdner National Park
Der riesige Salzsee und auch das Land drumherum sind ein Magnet. Landwirtschaft prägt das Landschaftsbild, denn wir landen auf der Piste einer sehr großen Farm, die wir auch kurz besichtigen. Von dort aus setzen wir die Fahrt mit dem Allrad-Fahrzeug fort. Anders geht es in dieser Region nicht. Die Landschaft verändert sich kolossal und dann haben wir den See und den Nationalpark erreicht. Gleißend ist das Licht, die Sonne wird in den Salzkristallen reflektiert. Von dort setzen wir unsere Tour mit dem Auto fort.
Glamping in Kolay Campground
Die Zelte sind fest installiert und über Treppen bequem erreichbar, mehr ein luxuriöses als ein klassisches Zelt. Glamping ist heute eher das Wort dafür. Barbecue und kalte Getränke zum Abendessen, so fühlt man sich wirklich wie ein Abenteurer.
Nach dem Sonnenuntergang kommt Leben auf: Die Wasserstelle in der Nähe zieht die Kängurus an, die mit lautem Schlabbern Wasser aufnehmen und dann wieder festen Schrittes davon hüpfen. So geht es die ganze Nacht durch, denn an Schlafen ist nicht zu denken. Der Sternenhimmel ist so überragend und so faszinierend, so bekommt man ihn nur in Australien zu sehen. Sternschnuppen fallen wie Regentropfen auf die Erde, während sich Sternbilder am Himmel zeigen, die man nur aus Erzählungen oder Berichten kennt. Himmel und Erde in einer unvergleichlichen Symbiose!
Nach dieser ganz besonderen Nacht und einem wärmenden Frühstück, die Nacht ist dann doch sehr kalt geworden, setzen wir unsere Reise wieder mit dem Flugzeug fort. Es geht in Richtung Cape Jarvis und zur Fähre.
Kangaroo Island und seine Koalas
Berühmt für seine Flora und Fauna gehört dieses Eiland zu den Höhepunkten in Südaustralien. Ob zu Land oder auch zu Wasser, diese einmalige Natur lädt zum Wandern und Entschleunigen ein. Mit den lokalen Rangern geht man auf Entdeckungstour quer über die Insel. Auf der Insel lebt eine der größten Kolonien von Koalas, die den Tag faul in ihren Bäumen verbringen. Seelöwen genießen das Meer und vor allem die schönen Strände für ihr Sonnenbad. Es ist Natur pur!
Nach einer derart entspannten und interessanten Zeit fällt der Rückflug in Richtung Adelaide sehr, sehr schwer. Diese kurze Reise durch den Süden Australiens mit dieser Vielzahl von Highlights hat sich in die eigenen Erinnerungen eingebrannt. Jeder Moment ist ein Moment der Überwältigung durch die Natur, durch beeindruckende Landschaften und zutraulichen und neugierigen Tieren.
Rüdiger B., Redaktion reise trends - ganz besondere Momente
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