Die Piazza dei Miracoli in Pisa
Auf der grünen Wunderwiese
Wer Menschenmengen scheut, kommt zum Beispiel Mitte September oder in den Weihnachtsferien, wenn die Studierenden nicht vor Ort sind und keine Hauptsaison ist. Wer hingegen am liebsten an Orten ist, wo gefühlt gerade alle sind und es so richtig wuselt und wimmelt, der wird an der Piazza dei Miracoli glücklich, wenn Unisemester und Frühsommer zusammenfallen, Studierende und Touristen gleichzeitig wuseln und wimmeln. Mai und Juni sind dann gute Monate, bevor Ende Juni die Semesterferien beginnen. Und ehrlich gesagt: Am echtesten und lebendigsten ist Pisa, die altehrwürdige Universitätsstadt, wenn die Studierenden da sind. Sie tummeln sich auch an der Piazza dei Miracoli, sitzen dort auf der Wiese wie auf einem Campusgelände.
Schief sein wie das Wahrzeichen von Pisa
Dass gleichzeitig täglich ganze Busladungen Besucher ausströmen und sich alle in der gleichen Pose, den Schiefen Turm stützend, fotografieren lassen, liegt natürlich daran, dass Pisas Wahrzeichen es gerade dank seines Schiefseins geschafft hat, in einer Liga mit dem Eiffelturm oder den Pyramiden zu spielen, derjenigen Bauwerke, die man einmal im Leben gesehen haben will. Deshalb fühlt es sich auch wirklich besonders an, wenn man leibhaftig davorsteht und feststellt, der ist wirklich so schief, dieser Turm. Dass der nicht umfällt! Man darf sogar wieder hinauf, seit Rettungsmaßnahmen ihn endlich erfolgreich stabilisiert haben.
Ein fantastischer Platz
Und Massentourismus hin oder her, es ist einfach ein fantastischer Platz voller Schönheit: der augenschmeichelnd warmweiße Sandstein und die meisterhafte Architektur von Turm, Kathedrale und Baptisterium, das saftige Grün der Wiesen ringsum, die großzügige Weite des Platzes, die Kombination aus Altehrwürdigkeit und studentischer Lässigkeit – und Gewusel.
Gundi Herget, Glücksorte in der Toskana, Droste Verlag
Tauchen Sie ein in das Leben am Piazza dei Miracoli
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