Oman: von der Tradition geprägt

Denkt man an die Länder Arabiens, so drängen sich schnell die Bilder von hochmodernen Städten, Wüsten, Meer und großer Hitze in den Vordergrund. Ganz anders präsentiert sich der Oman, auch wenn hier die Zeit nicht still steht, ist doch Vieles durch die Tradition geprägt, doch nicht von ihr bestimmt.

Etappenziel Wakan Village

Über hochmoderne Straßen, vorbei an Wüsten, alten Forts und Wüstenlandschaften, durch ausgetrocknete Wadis führt mich die Fahrt in die spannende Gebirgslandschaft des Oman, in die westliche Region des Hajar-Gebirges. Hohe Gebirgszüge und Täler mit einer Tiefe von bis zu 1000 m bilden eine spektakuläre Szenerie. Der höchste Berg dieser Region ist mit seinen knapp 3000 Metern der Jebel Shams.

Wir, mein Fahrer und ich, scheinen die einzigen Wesen in dieser Region zu sein. Dann erreichen wir das Etappenziel, das Wakan Village. Über 2000 Meter hoch gelegen ist dieses ruhige Bergdorf, das irgendwie menschenleer anmutet, obwohl ein paar Fahrzeuge auf einem zentralen Parkplatz abgestellt sind. Ich wandere durch das Dorf.

Die Einwohner leben hier ausschließlich von der Landwirtschaft. Aufgrund des milden, für omanische Verhältnisse fast kühlen Klimas, gedeiht hier fast alles: Granatäpfel und viele andere Obstsorten, ja sogar Weintrauben und jegliches Gemüse. Entlang der terrassenförmig angelegten Felder geht meine Wanderung weiter. In dieser Höhe und der Kargheit der Umgebung ist Wakan eine Oase. Ein jahrhunderte altes Bewässerungssystem (mittlerweile UNESCO Weltkulturerbe) versorgt Wakan und andere Dörfer mit dem nötigen Wasser. Kleine Wasserläufe rinnen entlang meines Wanderwegs hoch zur Aussichtsterrasse und zum Turm, der sich mir als Ziel aufdrängte.

Der Blick ist unbeschreiblich! Unten liegt der Wadi Mistal und umgeben ist diese Szenerie von hohen, kargen Bergen, dazwischen die grüne Oase von Wakan. Eine ganze Weile stehe ich dort am Turm, der einst für die Nachrichtenübermittlung genutzt wurde. Ich genieße die Stille, die milde Luft und das grandiose Bild auf die Umgebung.

Zurück geht der Weg entlang des Bewässerungssystems, das auch ein paar Ziegen für sich entdeckt haben, an den Häusern der Einwohner, von denen ich dann auch beachtet und freundlich gegrüßt werde.

Das möchte ich gerne noch einmal erleben!

Als ich meinen Fahrer wieder treffe, der bereits das Allradfahrzeug gestartet hat, stellt er die Frage: „Und, wie war es?“ Ich antworte kurz und knapp: „Fantastisch, das möchte ich gerne noch einmal erleben." Vielleicht auch etwas länger, denn von hier aus gibt es auch einige und sehr sichere Wanderwege durch diese einmalige Bergregion. Und für eine mögliche Übernachtung ist hier trotz aller Stille auch gesorgt. Eine sehnsuchtsvolle Rückfahrt mit einem ständigen Blick zurück.

Rüdiger B., Redaktion reise trends - ganz besondere Momente

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