Die grünen Mauern von Lucca in der Toskana
Denn die Mauer ist mehr als nur eine Mauer. Sie ist auch ein 4 Kilometer langer und 30 Meter breiter Park in 12 Metern Höhe, von wo aus sich immer wieder wunderbare Blicke eröffnen, auf Altstadt-Plätze und Spielplätze, in enge Gassen und auf weite Wiesen. Hier wachsen Pappeln, Ulmen und Eichen, Linden, Platanen und sogar Trompetenbäume – insgesamt 35 Baumarten. Im Frühling blühen die Magnolien, im Herbst raschelt das Laub in allen Farben. Ein Paradies zum Lustwandeln, und Bänke für entspannte Pausen sind auch ausreichend vorhanden.
Eine einmalige Befestigungsanlage
Das mit dem Lustwandeln war natürlich nicht so geplant, in früherer Zeit dachten Stadtplaner ja mehr über feindliche Angriffe und entsprechende Verteidigungsmaßnahmen nach als über Erholung im Grünen für die Bewohner. Auch dieses Bollwerk aus der Renaissancezeit war ursprünglich zur Verteidigunggedacht. Es war schon der vierte Bau, und der langwierigste: 100 Jahre dauerte es, bis die gewaltige Befestigungsanlage fertig war – die dann nie zur Verteidigung benötigt wurde. Aber es wirkt wirklich sehr beschützend, wie sie ihre Backsteinmauern wie starke mütterliche Arme um die Altstadt legt.
Die Altstadt von Lucca
Durch sechs alte Stadttore geht es hinein, Zugänge auf die Mauer hinauf und von ihr hinunter gibt es noch sehr viele mehr. Man kann aber auch die ganze Altstadt von Lucca umrunden, ohne die herrliche grüne Stadtmauer-Oase auch nur ein einziges Mal verlassen zu müssen. Entschuldigung, das Wortspiel muss jetzt einfach sein: Das macht dann sozusagen rundum glücklich.
Gundi Herget, Glücksorte in der Toskana, Droste Verlag
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